Aktien | Anleihe | Asset allocation

Aktien

Eine Aktie ist die Verbriefung einer Beteiligung am Grundkapital einer Aktiengesellschaft.
Der Aktienkurs spiegelt Angebot und Nachfrage wider und repräsentiert den Wert der Aktiengesellschaft.

Man unterscheidet:

  • Inhaberaktien (Eigentümer sind nicht namentlich genannt, häufigste Aktienkategorie, an der Börse gehandel - "europäisch") und
  • Namensaktien (auf den Namen des Eigentümers ausgestellt, seltenere Aktienart, wird außerhalb der Börse gehandelt - "US-amerikanisch")
  • Stammaktien (stimmberechtigt)
  • Vorzugsaktie (nicht stimmberechtigt, dafür üblicherweise höhere Dividendenzahlung; sind mittlerweile seltener geworden)

Aktien werden üblicherweise an einer Wertpapierbörse gehandelt. Es wird zwischen "amtlichem Handel", "geregeltem Freiverkehr" und "drittem Markt" unterschieden. An der Börse können Aktien jederzeit gekauft und verkauft werden. Die Transaktion verläuft nicht direkt zwischen Käufer und Verkäufer, sondern über einen Wertpapierhändler.

Junge Aktien sind jene, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung einer Aktiengesellschaft neu ausgegeben werden.

Es gibt aber auch Aktien, die nicht an der Börse notieren (der Kauf und Verkauf ist direkt zwischen AktionärInnen möglich, aber technisch schwieriger).


Anleihe

Anleihe (Obligation, Bond [engl.], Rentenpapiere [in D üblicher Begriff]). Anleihen werden von öffentlicher Hand, von Geldinstituten, großen Industrieunternehmen usw. ausgegeben, um große Investitionsvorhaben zu finanzieren.

Anleihen sind daher (in- und ausländische) Forderungswertpapiere bzw. Schuldverschreibungen, die das Recht des Inhabers auf Rückzahlung des eingezahlten Betrages zu bestimmten Terminen und auf einen über die gesamte Laufzeit vereinbarten Zinsertrag verbriefen (meist festverzinslich, jedoch - bei "Floatern" - auch variable Verzinsung möglich).
Die übliche Form der Tilgung /Rückzahlung ist die endfällige Tilgung.


Asset Allocation:

Asset Allocation bezeichnet die Verteilung der Werte eines Anlage-Portfolios auf verschiedene Anlageinstrumente. Die Bekanntesten sind Aktien, Renten (Anleihen), Cash (Bargeld), Derivate.

Ziel ist, die Rendite eines Portfolios zu optimieren und die Risiken zu minimieren. Die überlegte Auswahl der Wertpapierarten und deren Gewichtung innerhalb des Portfolios bestimmen den Anlageerfolg hinsichtlich Ertrag und Volatilität.

Aus Sicherheits- und Renditegesichtspunkten ist die Grundstruktur der Veranlagung die allerwichtigste Entscheidung beim Investment. Erst wenn diese feststeht, werden für jede Asset-Klasse ein oder mehrere Produkte gesucht, welche den individuellen Wertvorstellungen am nächsten kommen.

Die laufende Anpassung (Taktische Asset Allocation) an die Ziele und Märkte hinsichtlich Rendite und Ertrag kann auch dazu genutzt werden, das Portfolio den sich wandelnden Wertvorstellungen anzupassen oder neue ethische Investment-Möglichkeiten zu nutzen. Permanentes Ziel ist die ethische verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Portfolios.

Bausparen | Bundesschatzscheine | best-in-class | Börse

Bausparen

Beim Bausparen handelt es sich um ein geschlossenes System, bei dem alle (durch Spar- und Tilgungsleistungen der Zuteilungsmasse) zufließenden Einlagen wieder als Bausparguthaben und Bauspardarlehen an die BausparerInnen zurückfließen.

Im Gegensatz zum individuellen Sparen zu Bauzwecken handelt es sich hierbei um den Zusammenschluss zukünftiger KreditnehmerInnen, die sich vertraglich zu planmäßigem Sparen verpflichten. Aus dem sich daraus ansammelnden Kapitalstock erhalten die SparerInnen nach einem bestimmten Zuteilungsmodus ihr Bauspardarlehen.


Bundesschatzscheine

Bundesschatzscheine sind Forderungspapiere des Bundes zur Deckung des kurz- und mittelfristigen Kapitalbedarfs.


Best-in-Class-Ansatz:

Ist eine jüngere Entwicklung im ethischen Investment. Dabei werden entsprechend den vorher angelegten Ethik-Kriterien - die am besten entsprechenden Titel eines Sektors herausgesucht.

Der Ansatz besteht darin, einen ethisch nachhatligen Wettbewerb in den einzelnen Sektoren anzuspornen. Aus ökonomischer Sicht ist der Best-in-Class-Ansatz dem streng Prinzipien-orientierten Ansatz aufgrund des in der Regel breiteren Anlage-Universums vorzuziehen (und wird deshalb von vielen Fonds umgesetzt), weil üblicherweise mehr Titel zur Auswahl stehen, als wenn nach strengen Prinzipien (Ausschluss oder Bevorzugung) vorgegangen wird.

Aus ethischer Sicht gründet sich dieser Ansatz auf die größere politische Wirksamkeit, insbesondere in Hinblick auf ethisch problematische Branchen, die beim streng Prinzipien-orientierten Ansatz von vornherein aus einem Investment ausgeschlossen bleiben.

Häufig findet sich der Best-in-Class-Ansatz auch in Kombination mit einzelnen Ausschlusskriterien. D.h. es werden die "Besten" ihrer "Klasse" ausgesucht, trifft aber ein bestimmtes Ausschlusskrieterium zu, muss sogar ein "Musterschüler" aufgrund eines oder mehrerer Kriterien, die als besonders relevant angesehen werden, ausgeschieden werden.


Börse:

Eine Börse bezeichnet den Handelsplatz für Aktien, Anleihen, Devisen, derivative Instrumente oder Waren. Ausgehend von der Angebots- und Nachfragesituation werden dabei Preise für deren Handel festgesetzt. Üblicherweise sind Börsen heute elektronisch organisiert und nicht mehr als Marktplatz, wo Personen miteinander handeln.

CRIC | CSR

CRIC:

Das Corporate Responsibility Interface Center (CRIC) ist ein Verein im Jahr 2000 gegründeter und mittlerweile gemeinnütziger Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Die drei Arbeitsschwerpunkte von CRIC beziehen sich auf die Bereiche (1) Information und Bildung, (2) Engagement und (3) wissenschaftliche Begleitforschung zur ethisch-nachhaltigen Geldanlage.  Bisher sind dem CRIC mehr als 100 private und institutionelle - auch viele kirchliche - InvestorInnen beigetreten. Das CRIC bietet Beratung und Informationen an und setzt sich vor allem für die öffentliche Wahrnehmung der Anliegen einer ethisch-nachhaltigen Geldanlage ein.


CSR:

Corporate Social Responsibility (CSR - häufig auch nur CR - Corporate Resonsibility) ist eine Bezeichnung für das sozial und ökologisch verantwortliche Handeln von Unternehmen. Es besteht vor allem in der freiwilligen Selbstverpflichtung von Unternehmen in Bezug auf soziale und ökologische Maßnahmen und Geschäftspraktiken, die über die gesetzlichen Standards hinausreichen.

Darlehen | Direktbeteiligungen

Darlehen

Das Darlehen ist ein Realkontrakt, d.h. es kommt nur durch tatsächliche Übergabe einer Sache (z.B. einer Geldsumme) an den Darlehensnehmer zustande.

Dieser verpflichtet sich, die Sachen in gleicher Art, Menge und Qualität zu einem bestimmten Zeitpunkt oder periodisch zurückzugeben. Über den Darlehensbetrag wird ein Schuldschein ausgestellt.


Direktbeteiligungen

Geldanlagen in Unternehmen und Projekte werden Direktbeteiligungen genannt. Üblicherweise sind damit solche, die nicht an der Börsen notieren, gemeint.


Ethik-Rating | Ethischer Wettbewerb

Ethik-Rating

(auch Nachhaltigkeits-Rating, ethisch-ökologisches Rating):
Das Ethik-Rating ist ein Verfahren zur Bewertung von Anlagemöglichkeiten unter ethischen Gesichtspunkten. Das Ethik-Rating hatte seine Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA, wo Anlegergruppen bestimmte Produkte und Unternehmensbereiche (Alkohol, Tabak, Glückspiel,...) aus einer Veranlagung ausschlossen (so genannte "sin-stocks"). Mittlerweile werden bei einem Ethik-Rating aber nicht nur Negativ-Kriterien (absolut oder relativ ) definiert, sondern auch Positiv-Kriterien in Anwendung gebracht.

Aufgrund der Komplexität und Dynamik moderner Wirtschafts- und Unternehmensstrukturen bedarf es dazu spezialisierter Nachhaltigkeitsrating-Agenturen, welche die für eine ethisch-orientierte Bewertung der Anlage-Möglichkeiten relevanten Informationen in regelmäßigen Abständen erheben und zur Orientierung für Investoren entsprechend aufbereiten (in Form von Ausschluss-Listen, Best-in-Class-Rankings etc.). Bedeutend ist, auf welche Kriteriologie sich solche Ratings stützen.


Ethischer Wettbewerb:

Sofern ethische Kriterien und Standards für Unternehmen Konkurrenz-relevant werden, kann sich ein ethischer Wettbewerb entwickeln. In Bezug auf die ethische Geldanlage bedeutet das, dass Unternehmen sich bemühen, durch die besondere Berücksichtigung von ethischen Kriterien gegenüber ihren Mitbewerbern einen Vorteil im Wettbewerb um die Gunst der InvestorInnen zu erzielen, sei es dass sie deren ethischer Orientierung besser entsprechen als andere, sei es dass durch die ethische Ausrichtung der Betriebs- bzw. Unternehmenspolitik sich auch ihr ökonomischer Wert bzw. ihre Marktposition nachhaltig verbessert.

Finanz-Rating | Fonds | Frankfurter-Hohenheimer-Leitfaden

Finanz-Rating:

Finanz-Rating ist die Einstufung der Fähigkeit eines Wertpapier-Emittenten zur zeitgerechten und gänzlichen Erfüllung von Zahlungs-Verpflichtungen aus Schuldverschreibungen bzw. die Einstufung der Wahrscheinlichkeit hoher Dividenden-Zahlungen und steigender Kurse bei Beteiligungen. Dabei werden außerdem Managementqualität, Strategien, Liquiditätsvorsorge u.v.a.m. bewertet.


  Fonds

Man kann sich einen Fonds am besten als einen "Topf" vorstellen, in den viele Sparer Geld einlegen. Der Topf wird von Fondsmanagern verwaltet, die das eingesammelte Geld in Aktien, Obligationen, Immobilien und anderen Wertpapieren anlegen. Es gibt unterschiedliche Arten von Fonds.

Aktienfonds

Ein Aktienfonds ist ein Investmentfonds, der ausschließlich oder überweigend in Aktiengesellschaften investiert. Aktienfonds können sowohl branchenmäßig als auch regional unterschiedlich breit veranlagt bzw. "gestreut" sein, oder bestimmte Schwerpunktsetzungen aufweisen, wie zum Beispiel die Beschränkung auf bestimmte Länder, Regionen, Währungen, Branchen oder Themen.

Ethik- bzw. Nachhaltigkeitsfonds

Ethik- oder Nachhaltigkeitsfonds sind Investmentfonds, die in Unternehmen und/oder Staaten investieren, welche kultur-, sozial- und umweltverträglich agieren oder produzieren. Ethik- bzw. Nachhaltigkeitsfonds gibt es zum Beispiel als Aktienfonds, als Rentenfonds (Anleihenfonds) oder als gemischte Fonds. Dabei werden mit Hilfe von

  • absoluten und/oder relativen Negativkriterien (z.B. Verletzung von Menschen- oder internationalen Arbeitsrechten, Produktion von Kernkraft, Rüstungsgütern, Gen- oder Biotechnologie; relativ meint, dass ein bestimmter Prozentsatz "negativen Verhaltens" am Umsatz toleriert wird, z.B. 5%) und/oder
  • Positivkriterien (Antidiskriminierungsmaßnahmen, betriebliche Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Anwendung ressourcenschonender Technologien...)

Beteiligungen an Wirtschaftsweisen vermieden, die aus ethisch bzw. Nachhaltigkeits-Gründen abzulehnen bzw. solchen gefördert, die aus ethischen bzw. Nachhaltigkeits-Gründen wünschenswert sind.

Gemischter Fonds

Fonds, die entsprechend ihren Anlagebedindungen in verschiedene Anlageklassen (Aktien, Anleihen,...) investieren können. Meist sind Höchstgrenzen für den Aktien- oder Rentenanteil angegeben.

Hedge-Fonds

Hedge-Fonds bezeichnen unterschiedliche Strategien und Methoden zur Erzielung eines "absolute returns". Damit ist eine maximale Gewinnerzielung gemeint, die unabhängig von der üblichen Börsensituation oder der Entwicklung einzelner Anlagemöglichkeiten zu erwirtschaften ist. Eine häufige Kritik an Hedge-Fonds lautet, dass sie im Wesentlichen nur geringen gesetzlichen Regelungen unterworfen sind, dass sie nicht verpflichtet sind, der Öffentlichkeit Auskunft über die getätigten Geschäfte zu leisten und häufig in Offshore-Finanzplätzen domiziliert sind. Heute gibt es jedoch eine Reihe unterschiedlicher Hedge-Fonds, die aus Ethik-Sicht differenziert zu beurteilen sind.

Immobilien-Fonds

Immobilien-Fonds investieren das Fondsvermögen vorwiegend in Immobilien (Grundstücke, Zinshäuser, Bürogebäude etc.). Bei den Immobilien wird

  • nach Regionen (z.B. Österreich, Europa, weltweit) und
  • nach Nutzungsarten (Wohn-, Gewerbe-, Logistik-, Freizeit-immobilien) unterschieden.

 

Investmentfonds

Von Kapitalanlage-Gesellschaften gegründete eigene Verrechnungskreise bzw. Sondervermögen (Fonds), in denen das Fondsvermögen je nach Ausrichtung und Zielsetzung entsprechend veranlagt wird (in unterschiedliche Finanzierungsinstrumente, Länder, Branchen, Unternehmen,...).
Investmentfonds sammeln Kapital von institutionellen und privaten Investoren (z.B. einmalig oder regelmäßig) und stellen im Gegenzug für die Kapitalbereitstellung Fondsanteile (Investment-Zertifikate) aus.
Je nach Anlagekategorie unterscheidet man zum Beispiel

  • Rentenfonds (investieren nur in festverzinsliche Wertpapiere),
  • Aktienfonds (investieren nur in Aktien) sowie
  • gemischte Fonds (investieren sowohl in festverzinsliche Wertpapiere als auch in Aktien).

 

Öko-Fonds

Als Öko-Fonds bezeichnet man Investment-Fonds, die in Unternehmen investieren, welche umweltverträglich agieren bzw. produzieren. Meist sind es Aktienfonds, seltener auch Anleihenfonds, die mit Hilfe von Negativkriterien (Kernkraft, Chlorchemie, Tierversuche, Gen- oder Biotechnologie...) und/oder Positivkriterien (alternative Energiegewinnung, Ressourcen-schonende Technologien,...) nachhaltige Wirtschaftsweisen fördern wollen.
Von Ethik-Fonds unterscheiden sich Öko-Fonds dadurch, dass sie sich auf ökologische Problembereiche konzentrieren. Verschiedene Arten von Öko-Fonds sind Umwelttechnologie-Fonds, Ökoeffizienz-Fonds oder Fonds für Ökopioniere.



Frankfurter-Hohenheimer-Leitfaden (FHL):

Der FHL wurde 1997 der Öffentlichkeit vorgestellt und gilt mit über 800 Bewertungskriterien auch heute noch als einer der umfassendsten Kriteriologie für ethisch-nachhaltiges Investments. Er dient zum Beispiel Rating-Agenturen als Grundlage für die Bewertung von Unternehmen. Einzelpersonen kann er helfen, die eigenen Wertepräferenzen zu reflektieren.

Hinter dem Leitfaden steht der Anspruch einer möglichst vollständigen Abbildung potenziell relevanter Prüfaspekte für ethisch-ökologische Rating. Der FHL basiert auf den drei Bewertungs-Dimensionen Kultur-, Sozial- und Naturvertäglichkeit. Das dahinterstehende universale Ziel ist die Sicherung des Überlebens von Mensch und Mitwelt für eine Menschwerdung in Gemeinschaft, im Mitsein mit der ganzen Schöpfung.

Bei der Naturverträglichkeit geht es u.a. um Fragen wie eigenes Umweltmanagement, regelmäßige ökologische Überprüfungen, Umweltverträglichkeit der Produkte, verwendete Materialien, Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

Bei der Sozialverträglichkeit wird der Blick auf den Umgang mit den MitarbeiterInnen gelenkt, auf Lohn, Urlaub, Mitbestimmung, Arbeitsbedingungen oder etwa die Behandlung gesellschaftlicher Randgruppen.

Als dritte Bewertungsdimension wurde Kulturverträglichkeit eingeführt: Dabei wird u.a. gefragt, ob ein Unternehmen Prinzipien wie Fairness, Gerechtigkeit oder Respekt vor dem Konkurrenten akzeptiert, ob es sich an jeweilige Gesetze hält etc.
download: Frankfurter-Hohenheimer-Leitfaden.pdf

  Geldmarkt

  Geldmarkt:

Beim Geldmarkt handelt es sich um einen Teilmarkt des Finanzmarktes, auf dem Finanzakteure - fast ausschließlich institutionelle Investoren wie Finanzintermediatäre (Banken, Versicherungen,...) - Geld handeln. In der Regel werden dabei nur kurzfristige Anlagen bis maximal ein Jahr gehandelt.

Kassamarkt:

Am Kassamarkt werden die sogenannten "Basiswerte" gehandelt (Wertpapiere wie Aktien und Anleihen oder Waren wie z.B. Rohstoffe). Geschäftsabschluss und -Erfüllung fallen zusammen. Beim Kauf einer Aktie wird der Käufer sofort Miteigentümer am Gesamtvermögen einer AG. Das Gegenstück zum Kassamarkt ist der Terminmarkt.

Lebensversicherung | Liquidität

Lebensversicherung:

Im Gegensatz zur Sozialversicherung handelt es sich dabei um eine Individualversicherung. Lebensversicherungen können sowohl der Vorsorge (z.B. für langes Leben) als auch der Absicherung (z.B. im Fall des eigenen Todes/"Ablebens") dienen.

Die Namen in den einzelnen Ländern für die Arten sind sehr unterschiedliche (z.B. A: "Ablebensversicherung", D: "Risikolebensversicherung", CH: "Reiner Todesfallschutz")

Es wird unterschieden zwischen

  • konventioneller kapitalbildender Lebensversicherung
  • fondsgebundener Lebensversicherung
  • indexgebundener Lebensversicherung

Eine weitere Unterscheidung betrifft die Art der Auszahlung, z.B.

  • Kapitalversicherung (einmalige Zahlung eines Kapitalbetrags),
  • Pensions-(oder Renten-)versicherung (Auszahlung in Form einer Penison bzw. Rente),
  • Ausbildungsversicherung (zu einem bestimmten Stichtag) u.a.

Die klassische Form der Kapital-bildenden Versicherung ist die gemischte Lebensversicherung, eine Lebensversicherung auf den Todes- und den Erlebensfall. In Österreich wird die gemischte Lebensversicherung als "Ab- und Erlebensversicherung" bezeichnet.

Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen wird in Investmentfonds investiert. Aus ethischer Sicht ist relevant, wie die von den Versicherungsnehmern einbezahlten Prämien veranlagt werden. In den letzten Jahren wächst die Zahl der Anbieter von Lebensversicherungen, welche diese Gelder nach ethischen bzw. nachhaltigen Kriterien veranlagen.


Liquidität:

Liquidität bei Geldanlagen bezeichnet die Verfügbarkeit des investierten Kapitals. Einige Anlageprodukte sind illiquid, was bedeutet, dass man einige Zeit warten muss, um sie wieder verkaufen und über das eingesetzte Kapital wieder verfügen zu können. Problematisch kann das werden, wenn man das investierte Kapital dringend benötigt.

Mikrokredite

Sind Kleinstkredite an Menschen, die aufgrund fehlender Sicherheiten keine Möglichkeit haben, einen für sie erschwinglichen Bankkredit zu bekommen.

Diese Darlehen geben ihnen die Chance, eigene Unternehmungen aufzubauen, dadurch aus der Armut auszubrechen und Zukunftschancen für ihre Familien zu schaffen.

Mikrokreditinstitute vergeben Darlehen auch an Gruppen (z.B. Produktions- oder Verkaufsgenossenschaften), deren Mitglieder gemeinsam die Verantwortung für die pünktliche Rückzahlung der Kredite tragen.

Die Vereinten Nationen (UN) sehen in der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument zur Erreichung der Millenniumsziele zur Reduktion von Armut. Sie hatten 2005 zum Jahr der Mikrokredite ausgerufen.
2006 hat Muhammad Yunus, ein Pionier auf dem Gebiet der Mikrokredite, dafür den Friedensnobelpreis erhalten.

Eine Möglichkeit, sich an diesem System zu beteiligen ist der Erwerb von Genossenschaftsanteilen an einem Mikrokreditinstitut (Abwicklung in der Regel über einen Förderverein im eigenen Land). Es gibt auch Institute, die für Mirkokredite Spenden sammeln. Es gibt aber mittlerweile auch Fonds, von denen man Anteile erwerben kann und die Geld für Mikrofinanzinstitute zur Verfügung stellen.

Aktien | Anleihe | Asset allocation

Aktien

Eine Aktie ist die Verbriefung einer Beteiligung am Grundkapital einer Aktiengesellschaft.
Der Aktienkurs spiegelt Angebot und Nachfrage wider und repräsentiert den Wert der Aktiengesellschaft.

Man unterscheidet:

  • Inhaberaktien (Eigentümer sind nicht namentlich genannt, häufigste Aktienkategorie, an der Börse gehandel - "europäisch") und
  • Namensaktien (auf den Namen des Eigentümers ausgestellt, seltenere Aktienart, wird außerhalb der Börse gehandelt - "US-amerikanisch")
  • Stammaktien (stimmberechtigt)
  • Vorzugsaktie (nicht stimmberechtigt, dafür üblicherweise höhere Dividendenzahlung; sind mittlerweile seltener geworden)

Aktien werden üblicherweise an einer Wertpapierbörse gehandelt. Es wird zwischen "amtlichem Handel", "geregeltem Freiverkehr" und "drittem Markt" unterschieden. An der Börse können Aktien jederzeit gekauft und verkauft werden. Die Transaktion verläuft nicht direkt zwischen Käufer und Verkäufer, sondern über einen Wertpapierhändler.

Junge Aktien sind jene, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung einer Aktiengesellschaft neu ausgegeben werden.

Es gibt aber auch Aktien, die nicht an der Börse notieren (der Kauf und Verkauf ist direkt zwischen AktionärInnen möglich, aber technisch schwieriger).


Anleihe

Anleihe (Obligation, Bond [engl.], Rentenpapiere [in D üblicher Begriff]). Anleihen werden von öffentlicher Hand, von Geldinstituten, großen Industrieunternehmen usw. ausgegeben, um große Investitionsvorhaben zu finanzieren.

Anleihen sind daher (in- und ausländische) Forderungswertpapiere bzw. Schuldverschreibungen, die das Recht des Inhabers auf Rückzahlung des eingezahlten Betrages zu bestimmten Terminen und auf einen über die gesamte Laufzeit vereinbarten Zinsertrag verbriefen (meist festverzinslich, jedoch - bei "Floatern" - auch variable Verzinsung möglich).
Die übliche Form der Tilgung /Rückzahlung ist die endfällige Tilgung.


Asset Allocation:

Asset Allocation bezeichnet die Verteilung der Werte eines Anlage-Portfolios auf verschiedene Anlageinstrumente. Die Bekanntesten sind Aktien, Renten (Anleihen), Cash (Bargeld), Derivate.

Ziel ist, die Rendite eines Portfolios zu optimieren und die Risiken zu minimieren. Die überlegte Auswahl der Wertpapierarten und deren Gewichtung innerhalb des Portfolios bestimmen den Anlageerfolg hinsichtlich Ertrag und Volatilität.

Aus Sicherheits- und Renditegesichtspunkten ist die Grundstruktur der Veranlagung die allerwichtigste Entscheidung beim Investment. Erst wenn diese feststeht, werden für jede Asset-Klasse ein oder mehrere Produkte gesucht, welche den individuellen Wertvorstellungen am nächsten kommen.

Die laufende Anpassung (Taktische Asset Allocation) an die Ziele und Märkte hinsichtlich Rendite und Ertrag kann auch dazu genutzt werden, das Portfolio den sich wandelnden Wertvorstellungen anzupassen oder neue ethische Investment-Möglichkeiten zu nutzen. Permanentes Ziel ist die ethische verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Portfolios.

Portfolio | Prinzipien-orientierter Ansatz

Portfolio:

Ursprünglich bezeichnete das Portfolio eine Brieftasche. Auf den Finanzbereich übertragen beschreibt es ein Bündel von Anlagetiteln und -typen eines Investors, welches einer bestimmten Anlagestrategie zugrunde liegt.


Prinzipien-orientierter Ansatz:

Dieser Ansatz arbeitet mit Ausschluss- (d.h. absoluten oder relativen Negativkriterien) und/oder Positivkriterien.

Ausschlusskriterien sind etwa Produktion/Vertrieb von Tabakwaren, Kriegsmaterial, Atomkraft, Tierversuche, Missachtung von Menschen- und Arbeitsrechten.
Bei den Positivkriterien geht es um die Beachtung umwelt- und/oder sozialverträglicher Geschäftstätigkeit. Dabei dominiert der Effekt des Boykotts sozial und ökologisch abzulehnender Geschäftsfelder bzw. -praktiken oder die bewusste Förderung sozial- und umweltverträglicher Wirtschaftsweisen.
vgl. "Best-in-Class-Ansatz"

Ratings | Rendite

Nachhaltigkeits-Rating-Agenturen:

Konventionelle Rating-Agenturen, welche die ökonomische Qualität von Unternehmen und Institutionten bewerten, gibt es schon lange. Die Prüfung der sozialen und ökologischen Verantwortlichkeiten ist hingegen ein Unterfangen, welches erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Ethisch-nachhaltige Geldanlage-Produkte - wie etwa Investmentfonds - werden in der Regel auf der Basis von solchen ethisch ausgerichteten Unternehmens-Bewertungen erstellt. Die ethische Qualtiät der daraus entwickelten Geldanlage-Produkte hängt dann sehr stark von den Bewertungsgrundsätzen und der methodischen Vorgehensweise dieser Rating-Agenturen ab.

Es gibt Rating-Agenturen, die ausschließlich das soziale und ökologische Verhalten von Unternehmen und Institutionen bewerten und solche, welche die Unternehmen zusätzlich nach ökonomischen Gesichtspunkten untersuchen.

Bei Ersteren wird davon ausgegangen, dass zwischen der sozialen und ökologischen Bewertung einerseits und der wirtschaftlichen Bewertung andererseits Interessenskonflikte auftreten können, welche sich negativ auf die Qualität bzw. Objektivität des Sozial- und Öko-Ratings auswirken können. Eine finanzielle Bewertung erfolgt deshalb unabhängig und erst dann, wenn es sich um ein aus sozialer und ökologischer Hinsicht verantwortliches Unternehmen handelt.

Gemeinsam ist allen Rating-Agenturen, dass sie verschiedene Instrumente und Methoden verwenden, um einen Aussage über die soziale und ökologische Verantwortung von Unternehmen und Institutionen treffen zu können.
Zuerst werden die Unternehmen auf der Basis öffentlich zugänglicher Datenquellen bewertet und darüber hinaus zu konkreten Fragestellungen kontaktiert. Weiters erfolgt eine detaillierte Medienrecherche und schließlich wird ein Hinweisen von Verbraucher- bzw. Anlegerschutzverbänden sowie von sozial und ökologisch engagierten NGO's und sonstigen Einrichtungen nachgegangen. Die Bewertung dieser Daten erfolgt dann wiederum anhand unterschiedlicher Methoden bzw. Verfahren, die letztendlich ausschlaggebend sind für das Urteil über die soziale und ökologische Verantwortlichkeit von Unternehmen und Institutionen.

Rendite / Effektiv-Verzinsung:

Rendite wird mitunter synonym verwendet mit Begriffen wie Effektiv-Verzinsung, Rentabilität oder Rücklaufquote. Die Rendite beschreibt das Verhältnis von Einzahlung und Auszahlung und wird in Prozent und jährlich (per anno - p.a.) angegeben. Die Rendite bietet eine Vergleichsmöglichkeit zwischen verschiedenen Anlagemöglichkeiten.

 Spareinlagen

Spareinlagen sind durch Ausfertigung einer Sparurkunde (Sparbuch) gekennzeichnet. Mit Vorlage des Sparbuchs kann über das Guthaben verfügt werden.

Mit dem Eintrag auf das Sparbuch wird die Verantwortung über die weitere Verwendung der Spareinlagen in der Regel an die jeweilige Anstalt abgegeben. Die Gelder werden dann ohne Rücksicht auf die sozialen und ökologischen Auswirkungen weiterverwendet.

Alternative und kirchliche Banken - in letzter Zeit aber auch immer mehr konventionelle Banken - können dabei aber auch das Ziel verfolgen, die von Sparern zur Verfügung gestellten Gelder unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien als Kredite zu vergeben.

Terminmarkt:

Am Terminmarkt werden Derivate (Futures, Optionen) und Warrants (Optionsscheine) gehandelt. Am Terminmarkt erfolgt die Erfüllung eines Geschäftes erst zu einem späteren Zeitpunkt. Jedoch werden Preis, Menge und Liefertermin bei Geschäftsabschluss festgelegt.

Verfügbarkeit:

Siehe: Liquidität.

Volatilität:

Die Volatilität (von lat. volare - fliegen) bezeichnet das Ausmaß eines Gesamtrisikos für eine Investitionsmöglichkeit. Die historische Volatilität wird finanzmathematisch errechnet als statistische Standardabweichung und beschreibt die Schwankung eines Kurses in Prozent pro Jahr. Eine Volatilität von 30% bedeutet etwa, dass sich der Kurs eines Wertpapiers durchschnittlich und innerhalb eines Jahres zwischen 70 und 130% des aktuellen Kurses bewegte. Damit ist die Volatilität eine Risikokennzahl bei Investment-Möglichkeiten.

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